Uhren-Lünetten und ihre Funktion

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Die Drehlünette der Taucheruhr

Der Drehring kommt am häufigsten bei den Taucheruhren zum Einsatz. Die Drehlünette ist hier nur einseitig gegen den Uhrzeigersinn drehbar. Vor dem Abtauchen dreht der Taucher die Nullmarkierung auf die Position des Minutenzeigers.
Das die Lünette einseitig gegen den Uhrzeigersinn drehbar ist hat einen Nutzen: Wenn der Taucher versehentlich dagegen stößt wird die Tauchzeit scheinbar vergrößert und der Taucher ist auf der sicheren Seite. Gerade bei der Berücksichtigung der Dekompressionsphasen ist dies lebensnotwendig.
(Idealerweise lässt sich der Drehring mit Handschuhen griffig verstellen. Er hat zum Ablesen unter Wasser einen Leuchtpunkt und eine durchgehende Minutenteilung. Bei einigen Profi-Taucheruhren ist die Minuten-Skala auf dem innenliegenden Zifferblattrand. Dieser Drehring lässt sich dann über eine Krone verstellen.)

Wie funktioniert die Drehlünette?

Bei einer Taucherlünette stellst du vor dem Tauchgang das Dreieck auf den Minutenzeiger. Im Grunde fungiert die Drehlünette damit quasi als Stoppfunktion. Mit einem Blick auf die Zeigerstellung und die Lünette kann der Taucher die verstrichene Tauchzeit einsehen. Er kann somit die Dekompressionsphasen richtig planen.

Die Lünette bei Fliegeruhren

Fliegeruhren sind ein Uhrentyp, bei denen die Lünette ebenfalls eine wichtige Funktion einnimmt. Der Ring darf und soll hier in beide Richtungen verdreht werden können. Gerade Piloten, die nach Sichtflugregeln fliegen, können die zusätzliche Minutenskala als Navigationsunterstützung nutzen: 

Wie funktioniert die Drehlünette?

Der Nullpunkt wird beim Start auf den Minutenzeiger gestellt, so zählt die Lünette die Flugminuten. Wenn der Pilot zum Beispiel nach 13 Minuten einen Richtungswechsel auf der geplanten Route bei bestimmten Landmarken vornehmen muss, kann er mit der Lünette die Zeit verfolgen und nach dem Autobahnkreuz oder Kirchturm schauen.

Die Drehlünette zur Umrechnung von Einheiten

Die Lünette auf den Fliegeruhren kann allerdings noch eine weitere Rolle spielen. Piloten interessiert zum Beispiel die Umrechnung der Kilometer zu nautischen Meilen: Mit der Lünette kann er den äußeren Zahlenring die feststehenden Meilen links am Zifferblattrand stellen. Auf zwölf Uhr kann er dann auf dem Drehring die Kilometer ablesen.
Die Lünette kann auch als Rechenschieber verwendet werden. Wenn dann die Lünette noch eine logarithmische Skala aufweist, ist sogar Multiplikation und Division möglich beispielhaft bei der Umrechnung von Einheiten oder Geldumtauschraten. Die Lünette wird einfach relativ verschoben zum feststehenden Teil und damit der Rechenvorgang ausgelöst: Die Addition wird zur Multiplikation, die Subtraktion zur Division. Das geht mithilfe des Dreisatzes und der richtigen Umrechnungsformel. Wenn beispielsweise der Euro das 1,2fache des US Dollars wert ist, stellt man mit dem äußeren Ring die 12 bis auf die innere 10 und kann nun alle Preise umgerechnet bekommen rund um das Zifferblatt.)